Eine Kamera die so aussieht wie eine Safttüte, da gucken manche Mitmenschen dann schon mal verduzt und fragen „was is'n das wieder für’n Blödsinn!?“ Dahinter verbirgt sich jedoch ein ordentlicher Fotoapparat. Die Sunny Fruit Juice Drink Camera ist sehr solide gemacht, relativ klein (H=10 cm B=6,3 cm T=3,4 cm) und mit einer 28 mm Linse ausgestattet, die zu den Bildrändern ganz schön verzeichnet, sprich horizontale und vertikalen Linien biegen sich gewaltig durch. Eine Eigenschaft die mir besonders gefällt!
Film einlegen, Filmtransport und Film zurückspulen gehen locker von der Hand und knipsen eigentlich auch. Eigentlich, denn der Strohhalm der den Auslöser darstellt, beherbergt auch eine Auslöse-Sperre, die durch leichtes drehen des Strohhalms entriegelt wird. Eigentlich nett gemeint und durchaus sinnvoll, aber der Strohhalm ist leider etwas zu leichtgängig und rastet auch gerne im falschen Moment wieder ein, zum Beispiel wenn einem ein tolles Motiv vor die Linse springt. Das kann manchmal ein wenig nervig sein.
Etwas zu bedenken gibt mir, dass die Linse nur durch herunterdrücken des Strohhalms freigegeben wird, demnach Verschluss und Linsenschutz synchron ablaufen. Ich hoffe, dass so ein Mechanismus nicht zu störungsanfällig ist.
Erhältlich war die Kamera auch noch in anderen Ausführungen, so zum Beispiel als Zigarettenschachtel oder Milchtüte. Diese verschiedenen Motive sind allerdings nicht aufgedruckt, sondern als Aufkleber angebracht. Ebenfalls erhältlich war eine Variante, bei der man den Aufkleber selbst aufkleben musste. Zu kaufen gab es die von fuuvi vertriebenen Fotoapparate bei uns natürlich nicht (falls doch, lasse ich mich gerne berichtigen), also hatte ich sie damals (2010) über eBay in Hongkong für umgerechnet 29,74 € bestellt und eine kleine Ewigkeit drauf gewartet. Das ist selbstverständlich ein Haufen Geld für so ein Knips-Tinnef, aber manchmal geht es halt nicht anders...
Wer japanisch kann… juice-camera.com und fuuvi.com (Internetarchiv)