17. September 2022

T-838

Die T-838 entstammt augenscheinlich der T-808-Kameralinie und ist zudem eine weitere Vertreterin der Pseudorama-Fotoapparate. Kameras dieser Art nehmen keine echten Panoramen auf, sondern beschneiden lediglich das Bild oben und unten um eine Panoramawirkung zu erzielen. Das geschieht durch eine Maske, die entweder fest eingebaut ist, wie z. B. bei der Vivitar IC 101 Panorama, oder wie bei der T-838, per Knopfdruck eingeschwenkt wird. Gleiches erfolgt auch im Sucher, dieser wird ebenfalls durch eine kleine Maske auf Panoramaformat verkleinert. Das ist nicht bei jeder Pseudorama-Knipse so, manche haben auch nur feine Linien als Markierung für das Panoramaformat im Sucher oder sogar nichts dergleichen.  

Zu den „Features“ der T-838 gehören das beschriebene Panoramaformat, die obligatorische Optical Lens (28 mm) und der Hot Shoe für Aufsteckblitze. Ansonsten ist die Kamera ziemlich robust gemacht, allenfalls die Rückspulkurbel ist ein kleiner Schwachpunkt (wie es des Öfteren bei Focus Free Cameras der Fall ist) und das Gehäuse ist nicht ganz Lichtdicht (das kann man aber auch zu den Features zählen, je nach Geschmack).





9. September 2022

T-808: Pseudorama

Wie schon im Beitrag zur Revue Panorama erwähnt, existieren etliche Klone dieses Kameratyps aus der T-808 Kamerafamilie, mit und ohne Reklame. Dabei gibt es auch Modelle wie die von Adler und die Fun Cam (s. u.), die zwar eine (entfernbare) Panoramamaske im inneren aufweisen, aber keinen entsprechend angepassten Sucher haben. Diese „Untervarianten“ sind daher bestens für vollformatige Aufnahmen geeignet.







Revue Panorama

„Sie haben sich eine besondere Kamera gekauft.“ Mit diesen einleitenden Worten erhielt man Anfang der 90er-Jahre in einem Begleitschreiben der Revue Panorama die wohltuende Bestätigung, dass der Kauf dieses eigentlich simplen Fotoapparates trotzdem eine gute Entscheidung war. Heute mag man darüber schmunzeln, damals war das jedoch völlig aufrichtig gemeint. Man wurde als Kunde ernst genommen. Revue war bekanntlich eine Handelsmarke des Quelle Versandhauses, ein Unternehmen welches heute leider nicht mehr existiert.

Die Revue Panorama basiert auf dem Gehäuse der bereits vorgestellten T-808 und nimmt sogenannte Pseudopanoramen oder Pseudoramas, wie ich sie auch gerne nenne, auf handelsüblichen Kleinbildfilm auf. Der Panorama-Effekt wird durch einen Formatbeschnitt mit einer Maske im Kamerainneren erzeugt, die das Negativ oben und unten abdeckt. Bei der Revue Panorama ist diese Formatmaske nicht fest verbaut; man kann sie einfach herausnehmen. Eine Belichtung von Vollformataufnahmen ist daher ohne Weiteres möglich.  


Äußerlich unterscheidet sich die Revue Panorama von der T-808 nur durch eine längliche anstatt ovale Auswölbung auf der Vorderseite und natürlich durch den dem Format angepassten Panoramasucher. Ansonsten ist es die gleiche qualitativ hochwertige, mit einer 28 mm Kunststofflinse ausgestattete Focus Free Knipse.   

In der doch recht ansprechenden (natürlich im Panorama-Format gehaltenen) Schachtel, lagen neben der Kamera außerdem noch das passende Etui, ein Revue Farbnegativfilm und ein Entwicklungsgutschein zur Abgabe im Quelle-eigenen Großlabor beigelegt. Dafür wollte man damals ganze 39,95 DM haben, nicht unbedingt wenig, wenn man die Kaufkraft und Gehälter jener Zeit berücksichtigt. Auf dem besagten Begleitschreiben wurde man zudem freundlicherweise darauf hingewiesen, dass Fotoabzüge im Format 8,9 x 25,2 cm (Zitat) „aufgrund ihrer Größe und der besonderen Bearbeitung im Labor etwas teuer als die üblichen Abzüge“ sind.     

Ob man in der damaligen Zeit Bilder in dieser Größe ausschließlich vom Quelle Labor oder auch von jedem anderen Bilddienstleister erhalten konnte, ist mir jedoch unbekannt (aufgrund der Vielzahl solcher Kameras aber durchaus anzunehmen). Ich kenne solche langen Prints aus eigener Erfahrung nur vom 1996 eingeführten Advanced Photo System.

Die Revue Panorama wird auf der uns bekannten Verkaufsplattform für Gebrauchtwaren regelmäßig angeboten, mit Originalverpackung allerdings deutlich seltener. Darüber hinaus kann man die Kamera selbstverständlich auch unter diversen anderen Namen in etlichen Farbvarianten finden. Und empfehlenswert ist sie allemal. 


Ausschnitt aus dem Foto Quelle Prospekt, 1992