25. März 2022

e-gear see:camera

Ein wenig überrascht stellte ich im Januar letzten Jahres fest, dass eine auf dem Vivitar Ultra Wide & Slim Modell basierende Kamera mit eingebautem Blitzlicht existiert. Zufällig stöberte ich die e-gear see:camera bei einem amerikanischen Anbieter auf und zögerte nicht sie sofort zu bestellen. Für umgerechnet 30 Euro, inklusive Versand- und Zollkosten war das für mich noch ganz o.k. Schließlich wurde der Fotoapparat in ungeöffneter Originalverpackung mit Film und (ausgelaufener) Batterie angeboten. Leider trägt die blau-transparente see:camera (see:through camera wäre hier eigentlich passender) selbst keinen Namen, dieser steht nur auf der Verpackung (s. u.).

Hauptunterschied zur eben genannten Vivitar ist natürlich das transparente Gehäuse an sich, das bedingt durch Blitzlicht und Batteriefach einiges größer ausfällt. Auf der Vorderseite sticht sofort der Linsenschutz ins Auge, mit dem man auch das Blitzlicht aktiviert. Der Sucher scheint im Vergleich geringfügig kleiner zu sein, was ein Stück weit ärgerlich ist, sind doch die Sucher aller billigen Focus Free Kameras in der Regel viel zu klein. Völlig identisch sind aber die 22 mm Weitwinkellinse und der von der Vivitar UWS bekannte Bildlook, ebenso ist die Filmkammer recht knapp bemessen. Summa summarum: Die Linse der see:camera ist zwar unverändert „Ultra Wide“, aber das Gehäuse nicht mehr ganz so „Slim“.




Anhand des enthaltenen Kodak Max Versatility 400 Film (=Ultramax 400) kann man die see:camera auch grob zeitlich einordnen. Das Develop Before-Datum lautet auf Oktober 2004; somit ist die Kamera Anfang der 2000er Jahre in den Handel gekommen. Das passt auch zur originalen Vivitar Ultra Wide & Slim, die sich im gleichen Zeitraum als Werbegeschenk, ihrem vermutlichen einzigen Verwendungszweck, im Umlauf befand. Für wie lange sie im Handel erhältlich war, und ob sie möglicherweise auch schon in den Neunzigern verkauft wurde, lässt sich dagegen nur spekulieren. 


Von meiner üblichen Gewohnheit abweichend kann ich hier sogar eine Blitzlichtaufnahme zeigen. Denn wie schon häufig erwähnt benutzte ich als Tageslichtknipser Blitzlichter eigentlich so gut wie nie (ein Umstand den ich durchaus mal überdenken sollte!). Blitzlicht und Weitwinkellinse ergeben natürlich nur im Nahbereich einen Sinn; ideal für „Selfies“ bei ungünstigen Lichtverhältnissen könnte man jetzt sagen, obwohl man diesen Quatsch in der heutigen ausufernden Form damals sicherlich noch gar nicht kannte. Allerdings ermöglicht das eingebaute Blitzlicht auch Aufnahmen in Innenräumen sowie draußen bei zu geringem Licht und erweitert dadurch den Einsatzbereich dieser Kamera enorm.    
 
Wie gesagt, es ist schade, dass die Kamera selbst nicht mit einer Modellbezeichnung versehen wurde, dennoch ist die e-gear see:camera eine absolute Bereicherung für die Sammlung, denn sie hat schon den Status einer Seltenheit (von einer Rarität sollte hier noch keine Rede sein). 
 


18. März 2022

Mikona MV-28


Die Mikona MV-28 hat mit ihrer Schwesterkamera Mikona MV-35 nur den Namen gemein, ist vermutlich aber ebenso ein weiteres Produkt aus dem unendlichen Strom überwiegend suboptimaler Knipsapparate der Marke Canomatic. Es fehlen auch hier die für die Kamerafamilie typischen Aufschriften wie „New Color Optical Lens“ o. ä., und eine vermeintliche „Japan Lens“ wie bei der MV-35 ist auch nicht vorhanden.

Nun muss ich meinen Text über die MV-35 schon beinahe revidieren, denn das Modell funktionierte im Test zumindest einwandfrei und schaut im Vergleich ein wenig ansprechender aus. Die MV-28 hingegen, ist ziemlicher Murks! Das Bildzählwerk ist defekt (kann man noch verkraften), Auslöser und Filmtransport sind sehr, sehr schwergängig (kann man nicht verkraften) und der Linsenschutz dermaßen locker, dass er beim Test ständig die Linse verdeckte und somit die Aufnahme blockierte. Dass der Sucher viel zu klein geraten ist, sollte wohl keine Rede mehr wert sein. Ist halt typisch Canomatic. Allerdings hat die Mikona kein Metallstück in ihrem Inneren verbaut bekommen.   

Die Bilder hingegen sind top! In der Kamera steckt tatsächlich eine 28 mm Linse, trotz des Namens nicht unbedingt selbstverständlich. Die Linse bildet sehr sanft und verträumt-unscharf ab, recht ungewöhnlich für ein Produkt aus dieser Plastikschmiede.  




11. März 2022

Blog Update

 

In den letzten Tagen habe ich einige Veränderungen am Blog vorgenommen, weitere werden in nächster Zeit folgen. Es kann daher immer mal wieder vorkommen, dass einige Inhalte verschwinden, um plötzlich wieder irgendwo aufzutauchen, oder, dass diese Seite kurzfristig ganz offline geht. Dann aber, kann man diese Mitteilung sowieso nicht lesen. 


9. März 2022

QA-1701

Manchmal frage ich mich schon, was so manche Kamerabezeichnung wohl bedeutet und wer sich sowas ausdenkt. Die häufig zu findenden Namenszusätze wie 135, 35 und 120 beziehen sich natürlich auf das Filmformat, aber was steckt hinter dem QA-1701? QA steht vielleicht für Qualitäts-Apparat, möglicherweise aber auch für quantitativer Abfall? Oder besteht gar eine Verbindung zu Raumschiff Enterprise? Wie schon öfters erwähnt, mag ich es nicht so gern, wenn Kameras außer „Focus Free“ keine andere Aufschrift besitzen, sodass ich über den Namen eigentlich ganz froh bin.

Die Brennweite der Linse beträgt mit ziemlicher Sicherheit 28 mm, der Sucher geht allerdings so in Richtung 50 mm. Das ist leider ein häufiges Problem bei den einfachen Knipsapparaten. Das Strandhaus in der Aufnahme unten füllte den Sucher fast vollständig aus, im fertigen Bild jedoch überhaupt nicht. Das kann bei manchen Motiven, die man noch im Kopf als richtig gut abgespeichert hat, zu einer Enttäuschung führen. Außerdem kommt ordentlich viel Licht an zwei Stellen auf der Kamerarückseite rein, wie unschwer zu erkennen ist.




Die QA-1701 gehört zu den in der „Bucht“ eher selten zu findenden Kameras, und ist deswegen für mich eine willkommene Abwechslung zu den vielen PC-606, Super Colour und Nippon Fabrikaten, die dort zu Hauf angeboten werden.



1. März 2022

Novum SC-911

Eine Novum SC-911 hatte ich bereits im April 2020 vorgestellt, die unten abgebildete Kamera ist jedoch ein völlig anderes Modell. Sie ist baugleich mit der Selecta 35 (Version 2) und damit zur Super Colour 135 Familie gehörend.