8. Juli 2022

Eismann und Reiseland

Früher war alles besser! Da wurden Kameras einfach so als Werbeartikel verschenkt. Neben Kugelschreiber und Schlüsselanhänger gab es auch mal den einen oder anderen Fotoapparat gratis dazu. Das passiert heute wohl nicht mehr. Digitalkameras, auch wenn sie noch so billig gemacht sind, wären zum Verschenken wahrscheinlich trotzdem zu teuer. Da würde es nahe liegen, weiterhin analoge Plastikknipsen zu verteilen. Das geht aber nicht, da viele Leute mit Film nichts mehr anfangen können („gibt's sowas noch?“) und digital sowieso besser ist. Und das ist totaler Quatsch! Denn früher wurden die Dinger auch nicht ernsthaft benutzt und meist wegen ihrer Einfachheit und dem häufig kunterbunt bis lustigen Aussehen als Kinderkameras abgetan. Sinn und Zweck dieser Kameras war die Reklame, z. B. um beim Kunden in Erinnerung zu bleiben, zur Bestellung zu animieren, oder einfach als kleines Dankeschön. Genau diese Funktion können solche Knipsapparate auch heute weiterhin ausüben. Fotografieren muss man damit ja nicht unbedingt.



Bei den hier vorgestellten Kameras von den Firmen Eismann und Reiseland handelt es sich um genau solche Werbegeschenke. Die beiden sind nahezu baugleich, mit einigen kosmetischen Unterschieden auf der Vorderseite und besitzen eine 28 mm Weitwinkellinse, die deutlich sichtbar zu den Bildrändern verzeichnet. Neben einem, wie so oft, viel zu klein geratenen Sucher, weisen die Kameras eine gewisse Fragilität auf, die speziell an der Rückklappe bemerkbar ist. Diese besteht aus einem dünnen Kunststoff und besitzt zwei winzige Häkchen als Aufhängung - besonders prädestiniert zum schnellen Abrechen. Lichteinfälle hatte ich allerdings keine.