Topico Panorama PR-936

Ende Januar gab es einen Bericht über die Foto Quelle Panorama, heute, einen Monat später, mit der Topico Panorama PR-936 sozusagen die Fortsetzung. Denn beide Kameras basieren auf dem gleichen Gehäuse, lediglich die Vorderseiten weichen etwas ab. Die Topico Panorama PR-936 gehört zu den (von mir) sogenannten Pseudorama-Knipsen, die das Aufnahmeformat, ganz simpel, durch eine Maske auf ca. 13 x 36 mm verkleinern, um so dem Benutzer ein Panorama-Eindruck vorzugaukeln. Ein Umschalten auf Normalformat ist wie bei der Quelle Pano nicht möglich. Die Topico Panorama ist im Design der Topico SC-917 gehalten, einer normalen 35 mm Focus Free Kleinbildkamera ohne Panorama-Modus (aber mit lustiger Einlegemaske). Eine weitere Ähnliche ist die Vivitar LC 600, auch sie belichtet nur das volle Kleinbildformat.

Die eben erwähnte Formatmaske ist bei dieser Kamera nicht fest eingebaut, sondern lässt sich einfach herausnehmen, sodass beinahe ganzformatige Weitwinkelfotos mögliche sind. Beinahe deswegen, weil sich im inneren der Kamera, direkt auf der Rückseite der Linse, eine weitere kleine Panorama-Maske befindet, die anscheinend fest montiert ist. Daher habe ich die Maske beim Test kurzerhand toleriert, auch weil ich eine unbeabsichtigte Beschädigung der Linse beim Versuch das Plastikteil mit einem Schraubendreher heraus zu brechen, vermeiden wollte. Diese kleine Maske erzeugt eine stärkere Randabdunkelung, mit der ich aber noch leben kann. Da gibt es schlimmeres.

Insgesamt macht die Topico im Vergleich zur Foto Quelle Variante einen stabileren Eindruck. Sie ist wohl so eine Art Premium-Version und sieht zudem, vor allem der Farbe wegen, ansprechender aus. Allerdings hat man bei der Topico Panorama auf den Blitzschuh verzichtet, was aber für mich völlig in Ordnung ist. Panorama und Blitzlicht - wie passt das zusammen? Anders als ihr Foto Quelle Schwestermodell, wird die Topico Panorama PR-936 eher seltener in der „Bucht“ angeboten. Also sofort zugreifen, wenn ein Exemplar dort auftaucht.  

Pipe-Line

AGFAPHOTO Kamera
Kodak ColorPlus 200
Febr. 2021

Air-Line

Harman Reusable Camera 

Ilford XP-2 Super 

Jan. 2021

 

 

3weiterevistas

Als Ergänzung zum 2wayvista Beitrag, drei weitere Kameras, die sich zwar von der eben genannten äußerlich durchaus unterscheiden, unter dem Gehäuse aber identisch sind. Die nachfolgenden Modelle, Charman MF-1, Alpin und eine silberfarbene Variante mit rückseitigem Logo eines Kosmetikversandhandels, können die sogenannten Pseudoramas aufnehmen.

Die „Alpin“ verfügt wie ihre Schwesterkamera Charman MF-1 über eine 28 mm Japan Lens, zumindest laut Aufschrift; auf der „Rocher“ steht das allerdings nicht. Mit Sicherheit haben alle Modelle dieser Serie die gleiche Optik verbaut bekommen, die Bezeichnung Japan soll wohl eine gewisse (höhere) Qualität suggerieren.

Charman MF-1, Testbilder

Leverkusen Twins

Die AGFA Kleinbildkamera und die Bayer Kamera sind beinahe identisch zur 2wayvista, es fehlt die Panoramafunktion und der Linsenschutz weicht etwas ab. Die Firma AGFA gehörte lange Zeit zum Bayer Konzern, der wie einstmals AGFA, auch heute noch in Leverkusen ansässig ist. Daher der Titel.

Wie so oft in der Welt der Plastikknipsen, gibt es auch in der 2wayvista-Familie solche, dessen Gehäuse offensichtlich abweichen, es sich aber prinzipiell um die gleichen Kameras handelt. 

2wayvista

Die 2wayvista ist, wie der Name schon suggeriert, eine Kamera die zusätzlich panorama-ähnliche Aufnahmen im Format 13 x 36 mm auf den Film belichten kann. Dies geschieht durch zwei Klappen in dem Bereich zwischen Film und Linse, die den Film oben und unten abdecken. Gleichzeitig zeigt auch der Sucher das Panoramaformat an, ebenfalls durch zwei kleine Klappen im Suchergehäuse. Der Schalter für das Panoramaformat befindet sich auf der Kameraoberseite.  

In dem recht schlanken Gehäuse ist neben der 27 mm Linse außerdem ein Blitzlicht verbaut, das eine 1,5 V Mignon (AA) Batterie benötigt. Die Rückspulkurbel befindet sich abweichend zu den meisten anderen Kameras auf der Unterseite. Das leichte Weitwinkelobjektiv erzeugt eine für Plastiklinsen ordentliche Bildqualität, vergleichbar mit der von mir bereits vorgestellten Vivitar IC 101 Panorama. Langzeit- oder Mehrfachbelichtungen sind, wie bei fast allen billigen Focus Free-Knipsen, nicht möglich.

Die 2wayvista wurde ca. ab 2006 von Red Camera (Internetarchiv) aus Süd-Korea in diversen Farbvarianten vertrieben und war meines Erachtens nur in Übersee erhältlich (Ich musste mein Exemplar damals in Kanada bestellen). Allerdings handelte es sich bei der Kamera nicht um eine Neuentwicklung. Auf der hiesigen eBay-Plattform tauchen noch heute relativ häufig eine silberfarbene No-Name Version und die Cyprea 2 Way Camera, ein Werbegeschenk der deutschen Readers Digest Niederlassung auf, die sicherlich schon in 90er-Jahren in den Umlauf kamen. Schaut man wiederum nach Übersee, findet man weitere Varianten, wie die Cobra Crystal oder die Jazz 207. Selbstverständlich existieren von diesem Kameratyp auch Modelle ohne Panoramafunktion. Diese stelle ich in einem separaten Beitrag vor. 

WST # 5

HOLGA, 2016

Aus der Serie „Im Nord-Westen“