25. März 2023

Hanimex 35HL

Nur selten kommt es vor, dass mir über eine Kamera weitergehende Informationen als nur der Name und die Brennweite vorliegen. Bei der Hanimex 35HL ist das der Fall. Neben der Bedienungsanleitung, die glücklicherweise noch der Hanimex beigelegt war, sind außerdem ein paar Daten im Netz zu finden. Zum Beispiel, dass die Kamera von Haking Enterprises in Hongkong hergestellt und 1988 von der australischen Hanimex Corporation vertrieben wurde. Hanimex war seit 1985 Eigentümerin der amerikanischen Vivitar Corporation, mit dem Ergebnis, dass etliche Kameras unter beiden Marken in den Verkauf gelangten.

Die Hanimex 35HL ist ein sehr solider Fotoapparat, wie augenscheinlich alles von Haking höherer Qualität zu sein scheint (siehe auch Carena Lucky, T-808 und Revue Panorama), auch wenn sie für meinen Geschmack etwas schlanker hätte ausfallen können. Die Brennweite der Linse beträgt 34 mm und bildet im Nahbereich schärfer ab als darüber hinaus, so wie wir das von den meisten Focus Free Knipsen so gewohnt sind. Der Linsenschutz wird über den Schieber links oben geöffnet, der Schieber unterhalb der Linse ist nur für das Blitzlicht zuständig. Das wird über zwei 1,5 Volt Mignon Batterien betrieben, die sicherlich ein Stück weit die Gehäusegröße mitverantworten.

Als kleine Besonderheit bietet die Kamera einen „low light sensor“, oder, wie aus der deutschen Übersetzung der Bedienungsanleitung zu entnehmen ist, einen „Fehllichtsensor“. Dieser befindet sich auf der Vorderseite zwischen Objektiv und Sucher und funktioniert so (Zitat): „Sind die Lichtverhältnisse für eine Aufnahme ohne Blitz zu schlecht, aktiviert der eingebaute Fehllichtsensor bei teilweisem Herunterdrücken des Auslösers eine rote Leuchtdiode neben dem Suchereinblick, als Anzeige daß Sie für eine richtige Belichtung den Blitz anwenden muß.“ Ja genau, man kann also die Lichtverhältnisse prüfen, indem man vorsichtig den Auslöser halb durchdrückt; leuchtet rückseitig neben der grünen Blitzbereitschaftsanzeige ein rotes Lämpchen auf, ist das vorhandene Licht zu schwach für eine vernünftige Belichtung.

Die Kamera wurde außerdem in einer abgespeckten Version als Hanimex 35HF ohne den Fehllichtsensor angeboten, diese auch unter den Namen Vivitar PS:5 und Vivitar Champion 3. Ein ähnliches, auf demselben Gehäuse basierendes Modell, ist die Vivitar DL500, ebenfalls mit dem Sensor und zusätzlich einer 50 mm Vorsatzlinse ausgestattet.

Bisher konnte mich noch kein Modell der Marken Hanimex und Vivitar enttäuschen, so auch die Hanimex 35HL nicht.



12. März 2023

Noris KR-707

Die Noris KR-707 war ursprünglich ein Bestandteil eines Unfall-Aufnahme-Sets, das wiederum ein Werbegeschenk gewesen sein könnte. Diese Unfall-Aufnahme-Sets dienten zur Dokumentation von Autounfällen und beinhalteten neben den nötigen Unterlagen auch einen preisgünstigen Fotoapparat. Oft waren das Pocket- oder Einwegkameras, gelegentlich aber auch wiederverwendbare, solide 35 mm Focus Free Knipsen!

Solide Eigenschaften kann man auch der Noris KR-707 und ihrer 35 mm Linse, die tatsächlich eine ist, uneingeschränkt zu schreiben. Der Kameratest verlief völlig problemlos, lediglich der Sucher war mir etwas zu klein. Das aber, ist häufig bei Kameras der einfachsten Machart der Fall, und insbesondere für mich als Brillenträger schon zur Normalität geworden. Entgegen der Vielzahl aller Focus Free Knipsapparate, befindet sich der Knopf zum Lösen der Filmspule (um den belichteten Film zurück zu spulen) nicht auf der Unterseite, sondern oben direkt neben dem Bildzählwerk. Die 35 mm Linse zeichnet durchgehend leicht unscharf ab; zu den Bildrändern natürlich noch deutlicher. Wie immer, habe ich auch mit der Noris KR-707 keine einzige Blitzlichtaufnahme gemacht.