31. Dezember 2023

GMTEX GT-304

Zum Jahresausklang noch eine altbekannte, hier im Blog bereits als SOFCAM WX-500 vorgestellte Kamera, die GMTEX GT-304. Diese war bereits Bestandteil meiner Sammlung, musste aber aus Platzgründen und zugunsten der, wie sich später leider herausstellte, kaputten SOFCAM weichen. Nun besitze ich wieder ein einwandfrei funktionierendes Exemplar, welche ich hier zum Zwecke der Dokumentation noch zeigen möchte.

Der Fotoapparat war anscheinend mal ein Werbegeschenk, wie das Logo auf der Unterseite vermuten lässt. Links davon befindet sich eine Vertiefung mit dem Knopf zum Lösen der Filmspule (auf dem Bild sieht das eher aus wie eine Libelle, daher die Erwähnung), darüber der eigentlich nutzlose Stativanschluss. Die beiliegende Streulichtblende sollte wohl als Witz verstanden werden, oder vielleicht wollte sich der Hersteller damit sogar über seine Kunden lustig machen, ändert sie an der Bildqualität doch rein Garnichts. Typisch Canomatic, kann man da nur sagen.   

Zwei Archivbilder, aufgenommen mit meiner ersten GMTEX im Februar 2009. Zum Einsatz kam der von mir nur wenige Male genutzte AGFA Portrait 160, ein Film mit eher zurückhaltenden Farben.

15. Dezember 2023

TW-38

In den tiefen meines Archives (= Festplatte) bin ich neulich auf ein paar ältere Aufnahmen von und mit der TW-38 gestoßen. Die Kamera besitze ich schon lange nicht mehr, hatte sie damals aber glücklicherweise zur Dokumentation fotografiert. Es folgen ein paar Zeilen aus meinen Erinnerungen.

Die in einem recht ansprechenden Design gehaltene TW-38 bietet alles was man braucht: manueller Filmtransport, Blitzlicht und 35 mm Focus Free Linse. Außerdem hat sie ein robustes und stabiles Gehäuse und liegt wegen der vorderseitigen Auswölbung gut in der Hand. Der Test verlief allerdings deutlich schlechter. Das Filmtransportrad klemmte ständig, ließ sich nur mit Gewalt weiter bewegen und mehrmals blieb sogar der Verschluss offen, mit einem an der jeweiligen Stelle völlig überbelichteten Film als Folge. Deswegen wanderte die Kamera nach dem ersten Test gleich in den Müll. Eine Einwegkamera quasi.

Die nachfolgenden Bilder entstanden im Winter 2015/16, belichtet auf einem alten AS Color 100 (hergestellt von Agfa), den ich noch in meiner großen Fotokramskiste gefunden hatte. Weder der Hersteller, noch der Anbieter des Films, die Drogeriemarkt-Kette Schlecker, existieren heute noch. Passend zur kaputten Kamera, fügte das Großlabor den Negativen in gewohnter Manier einige fiese Kratzer hinzu. Ein Umstand den man seither immer tolerierte, insbesondere mit Blick auf deren bis heute unfassbaren Niedrigpreise.



Jetzt kommt bei mir folgende Frage auf: Ist die TW-38 eine Toy Camera? Mein Bauchgefühl sagt mir ganz deutlich: Nein! Obwohl einfach ausgestattet, machte sie auf mich einen eher qualitativ höherwertigeren Eindruck - trotz Totalausfalls, der sicherlich der Zeit geschuldet war. Die Übergänge sind, so wie immer, sehr fließend. Ohne gravierende Mängel hätte ich die TW-38 gerne behalten, zumal sie auf den üblichen Plattformen selten gelistet zu sein scheint.

 

9. Dezember 2023

Auf dem Jahrmarkt # 2

HOLGA 135AC
AGFA CT Precisa 100
("X-Entwicklung")
September 2023

Der Precisa 100 war für mich lange Zeit neben den RSX Profiumkehrfilmen von AGFA das bevorzugste Filmmaterial für die Crossentwicklung. Zum Glück habe ich immer noch ein paar Kleinbildpatronen auf Vorrat.




2. Dezember 2023

HOLGA 135AC

Als großer HOLGA Enthusiast musste ich mir natürlich die neue HOLGA 135AC zulegen, auch wenn diese mit der echten Rollfilm-HOLGA oder der alten 135er-HOLGA außer den Namen keine Gemeinsamkeiten hat. Manchmal frage ich mich angesichts der Flut an Kleinbildkameras, die bereits unter diesem Etikett in den vergangenen Jahren oder gar Jahrzehnten vermarktet wurden, ob die Marke HOLGA überhaupt geschützt ist?

Vorab: Ich konnte die Kamera hier in Deutschland für 40 Euro plus Versandkosten kaufen. Das ist noch ein sehr vertretbarer Preis, wie ich finde, insbesondere in Zeiten kräftiger Verteuerungen. Ansonsten hätte ich nämlich die Finger davon gelassen, schon aus dem Grund weil ich nicht jeden Kram kaufe, aber vor allem weil sie aufgrund ihrer Filmtransportautomatik nicht mehr ganz meinem Beuteschema entspricht. Das „Problem“ hatte ich schon mit der Harman EZ-35, ebenfalls ein Fotoapparat mit motorisiertem Filmtransport, aber Ausnahmen bestätigen nur die Regeln, wie es so schön heißt.

Hergestellt wird die HOLGA 135AC offenbar von Zhong Shan Sunrise Studio Equipment Co., Ltd, der Firma, die 2016/17 als neuer Produzent der HOLGA 120 N auf den Plan getreten war, nachdem Universal Electronic International nach über 30 Jahren anscheinend keine Lust mehr dazu hatte. Laut ihrem Auftritt auf Alibaba ist Sunrise Ltd ein sogenannter Custom Manufacturer, d. h. jeder kann sein eigenes Logo auf deren Produkte pappen lassen, nimmt man nur eine gewisse Stückzahl ab (auf die HOLGA 120 trifft das sicherlich nicht zu, oder?). Also besteht die Möglichkeit, dass die HOLGA 135AC irgendwann auch unter anderen Namen auftaucht. Auf einem Promobild wird die Kamera nämlich ebenso als HOLGA AWC35 abgebildet.

Insgesamt fällt die HOLGA 135AC „dicker“ und größer als andere vergleichbare Kompaktkameras aus, übertrifft jedoch nicht die Dimensionen der HOLGA 135. Für Menschen mit großen Händen ist das eine gute Sache. Das Gehäuse ist sehr solide, oder, wie aus einem Promotext zu entnehmen ist, besitzt eine „erstaunlich hohe Materialanmutung und Qualität“, es liegt vielleicht auch nur an den für den Betrieb der Kamera (Motor!) erforderlichen zwei Mignon Batterien, die das Gewicht erhöhen und dadurch unterschwellig eine höhere Güte vortäuschen. Mich sehr überrascht haben die kräftigen Lichteinfälle, die zumindest bei dem mir vorliegendem Exemplar recht häufig auftraten. Das kann man schon als ziemlich „HOLGA-like“ empfinden und begrüßen, möglicherweise ist dieses Feature sogar Absicht und tritt serienmäßig auf?

Besonders angenehm empfinde ich das Filmeinlegen: So muss man nur den Filmanfang auf die Filmaufnahmespule legen und den Auslöser drücken; der „Aufnahmezahn“ greift in die Perforation des Films und fädelt selbigen korrekt ein. Allerdings spult die Kamera den Film am Ende nicht automatisch zurück, wie man es von den besseren Kameras aus den 90er-Jahren noch gewohnt ist und wie es auch fälschlicherweise im besagten Reklametext behauptet wird. Will man den Film zurückspulen, muss man natürlich den Rückspulknopf am Kameraboden drücken, wie es auch in der Bedienungsanleitung beschrieben steht.

Auf der Kameravorderseite rechts neben dem Sucher sitzt der „3 Stufenschieberegler“ (auch ein Zitat), der lediglich den Linsenschutz vor die Linse schiebt und das Blitzlicht an- bzw. ausschaltet. Auf die Blendenzahl hat dieser Schieber allerdings keinen Einfluss; die Blende bleibt auch im Blitzmodus gleich (f=7,5). Das ist z. B. bei der Harman Reusable Camera oder den Kodak M35 und M38 Kameras der Fall und ermöglicht ein klein wenig mit Tiefenschärfe und Belichtung zu spielen. Die 32 mm Linse ist (gefühlt) von etwas schlechterer Qualität, mit großerem Schärfeabfall zu den Bildrändern, im Vergleich zu den Letztgenannten und auch der Harman EZ-35. Wieder ganz „HOLGA-like“ sind die gelegentlich auftretenden „Doppelungen“ im Bild, also Reflektionen, ein von den 120er HOLGAS bestens bekanntes Phänomen. Im folgenden Beispiel links neben der Leiter deutlich zu erkennen.

Nach Entdeckung der HOLGA 135AC ordnete ich sie spontan den aktuellen Reusable Cameras zu, mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher. Sie könnte auf diese seit ca. 2019 wie Pilze aus dem Boden schießenden Dauerrenner basieren - die leicht ähnliche 32 mm Linse spricht schon ein wenig dafür - kann aber auch eine gänzlich eigenständige Produktion sein. Wer weiß schon genau, woher und aus welchen chinesischen Plastikschmieden der ganze Knipskram tatsächlich stammt? Auch findet man gegenwärtig kaum weitere Informationen zu dieser doch recht überzeugenden Toy Camera, insbesondere der englischsprachige Raum weiß scheinbar nichts über diese neueste HOLGA Inkarnation.


Weitere Informationen:
Bedienungsanleitung deutsch


 

25. November 2023

Waterkant II

Bilder von der Nordseeküste kann man aus gutem Grund hier im Blog häufiger entdecken, denn ich wohne nicht weit entfernt davon. So auch in diesem Beitrag ein Foto-Trio von der „Waterkant“, der Küste, wie man hier zu sagen pflegt.

Nippon K-147 
Kodak Gold 200 
Februar 2023





 

18. November 2023

Burger King Kids Club Camera

Wie schon im Beitrag zur eigentlich baugleichen M68F eingangs kurz erwähnt, ist die Burger King Kids Club Camera eine kleine Rarität. Preislich macht sich das jedoch kaum bemerkbar, ein Exemplar finden ist hier die viel größere Hürde. Wer hat damals schon so ein Plastikdings aufbewahrt, geschweige denn vor dem neugierigen Nachwuchs, der anvisierten Zielgruppe bewahrt? Tatsächlich unterscheidet sich diese einstige „Menübeilage“ in einem kleinen aber nicht unwesentlichen technischen Merkmal von der zuvor genannten M68F: der Linse. Diese bildet über das ganze Bild leicht unscharf ab und nicht nur zu den Bildrändern wie es bei ihrem Schwestermodell der Fall ist. Nun kann man sich die Frage stellen, ob es sich hierbei wirklich um eine andere Optik handelt, oder diese nur fehlerhaft mit falschem Abstand zur Filmebene eingebaut wurde, oder, ebenso möglich, ganz einfach der Zahn der Zeit daran genagt hat. 


11. November 2023

Neu: Long Weekend 35 mm Film Camera

Es geht weiter in der Welt der Reusable Cameras. Die Long Weekend 35 mm Camera von Moment Inc. ist die neueste Inkarnation und sogar eine kleine Weiterentwicklung: die Vorderseite sieht etwas anders aus…




castorama

Kurz und knapp:

  • Werbegeschenk einer französischen Baumarktkette
  • baugleich mit der Tura easyCam, der Vivitar Challenger u. v. a. m.
  • oft als namenslose Varianten mit Unterwassergehäuse zu finden
  • sehr schmal und kompakt
  • 28 mm Linse

4. November 2023

A&M, Fiat und Supergen

Als Werbegeschenk vom Weltbild Verlag oder auch als Range 2000 ist dieser eigentlich recht schicke Fotoapparat ein Dauergast auf den bekannten Plattformen. Farb- oder Namensvarianten findet man allerdings so gut wie. Nun konnte ich nach langem Suchen endlich drei weitere Modelle aufspüren: die farblich mit der Weltbild identische A&M, die blau-transparente Fiat Doblo, sowie endlich ein rot-transparentes Modell, die Supergen. Letztere scheinen im Ausland etwas häufiger zu finden sein, so mein Eindruck, hier bei uns sind sie wirklich sehr selten im Angebot, meist als namenlose Varianten.

Die Supergen konnte ich für noch vertretbare 20 Euro aus Spanien bestellen, gleiches gilt für die Fiat Doblo, diese allerdings von einem kleinen französischem Onlinehändler, wogegen die A&M von einem bekannten deutschen Kleinanzeigenportal stammt und acht Euro kostete. Mit ihr habe ich kürzlich einen Film belichtet, nicht nur für diesen Beitrag, sondern auch weil ich diesen Kameratyp viel zu selten nutze, wie mir durch den Erwerb erst bewusst geworden ist.  



13. Oktober 2023

Coca Cola Panorama

Coke Pano

Verkauft von Fotoquelle und ohne jegliche Modelbezeichnung auf dem Gehäuse ist sie recht häufig zu finden, unter anderen Namen jedoch nur äußerst selten. Noch rarer gesät sind Farbvarianten dieser „Pseudorama-Knipse“ (Ausnahme: die nahezu baugleiche Topico Panorama PR-936). Diese Beobachtung gilt selbstredend nur für den deutschen Markt, international betrachtet, insbesondere in den USA (Ansco Panorama), mag es da etwas anders aussehen. Nun liegt sie mir mit dem Coca Cola Logo vor, erworben bei einem niederländischen Anbieter auf etsy.com. Allerdings lässt sich bei der „Coke Pano“ die innenliegende Panorama-Maske herausnehmen, was mich zu einem Test eben ohne jene Maske motiviert hat. Beim Fotoquelle Pendant ist das ohne weiteres leider nicht möglich.  

Auf einigen Bildern tritt eine nebelartige Reflexion immer in der oberen Bildmitte auf, im Beispiel oben direkt oberhalb des Baumes. Es sieht so aus, als würde die schirmartige Krone dampfen. Es ist interessant, dass diese Reflexionen nicht durch starke Sonneneinstrahlung verursacht wurden, was man zunächst vermuten könnte, sondern an einem bedeckten Tag entstanden sind. Von der Fotoquelle Panorama ist mir dieses Phänomen nicht bekannt; deren Formatmaske würde diese Störung aber auch nicht abdecken. Auf der nächsten Aufnahme ist nichts dergleichen zu beobachten.

Ohne die für einfache Focus Free Cameras ungewöhnlich kurze Brennweite von nur 25 mm würde es sicherlich keinen Sinn ergeben ohne Maske zu fotografieren und den Kompromiss eines „halben“ Suchers einzugehen. Da könnte man gleich zu einer Knipse mit den üblichen 28 oder 35 mm greifen.


7. Oktober 2023

Plustron 35 mm Camera

Unter den Billigknipsen eine altbekannte, aber in roter Farbe selten: die Plustron 35 mm Camera. Wir kennen sie alle als Nippon K-147, außerdem auch als Nippon K-148, Nippon SN-307, Omega, Ouyama, Right usw. usf.

Auf der Rückseite der Verpackung werden noch einige Merkmale aufgeführt, warum die Kamera gut sein soll. Darunter zwei (lustige) Punkte die ich von Canomatic Produkten bisher nicht kannte: „Instruction: complete & easy to follow“ und „Guarantee: your assurance of built in quality“.


23. September 2023

Time 35 mm Camera

Wenn eine renommierte Marke sein Logo auf einen billigen Fotoapparat kleben lässt, um diesen an die eigene Kundschaft, in diesem Falle die Leserschaft, zu verschenken, muss selbiger schon eine gewisse Qualität mitbringen. Dass dieses Kriterium auch bei Produkten der Gattung „Canomatic“ möglich ist, beweist die Time 35 mm Camera.  

Äußerlich der Oppex 7090 doch recht ähnlich, scheint im Vergleich an der „Time Cam“ alles besser zu sein. So fühlt sich das Gehäuse nicht nur durch das innenliegende Metallgewicht wertiger an, ein Stück weit trifft das auch tatsächlich zu. Hier und da wurden nämlich zusätzlich einige Bauteile aus Metall verwendet. Zu nennen wären da u. a. der Auslöser, die Rückspulkurbel, die Verriegelung der Rückklappe, das Filmtransportzahnrad im inneren der Kamera und das Bildzählwerk. Letzteres muss allerdings nach jedem Film manuell auf null zurückgestellt werden, der sonst übliche Automatismus beim Öffnen der Kamera ist hier nicht vorhanden. Das Filmtransportrad („Daumenrad“) besteht jedoch aus Plastik und ist trotzdem, entgegen der allermeisten Canomatic-Apparate, wunderbar leichtgängig.

Auch die 50 mm „Kinetic Optical Color Lens“, in Wirklichkeit natürlich eine 35 mm Linse, ist deutlich hochwertigerer als wir es von anderen Kameras des Herstellers gewohnt sind. Zwar ist auch hier die Canomatic-typische „Schlitzblende“ verbaut, also ein je nach Einstellung am Blendenring breiter oder schmaler werdender Schlitz, die Bildqualität hebt sich aber um Längen vom sonst Gewohnten ab und lässt eine Optik aus Glas vermuten. In der Tat existieren fast baugleiche Modelle der Time 35 mm Camera, oft mit einer „Lavec Optical Glass Lens“ (oder ähnlicher Bezeichnung) ausgestattet, welche sicherlich identisch zur Kinetic Linse sind.



Ein kleiner Wermutstropfen, allerdings auch keine Überraschung, ist der viel zu klein geratene Sucher. Also immer ein paar Schritte näher ran ans Motiv! Viel problematischer ist die Verfügbarkeit hier zu Lande, aber auch nicht ganz ausgeschlossen. Sehr selten werden sie angeboten. Mein Exemplar gab es für 8 Euro in der hiesigen „E-Bucht“, die besagte „Lavec“-Variante war dort auch schon zu sehen. In ihrer Heimat hingegen, den USA, ist das Angebot logischerweise recht groß. Dort findet man auch Modellvarianten mit automatischem Bildzählwerk oder solche unter der LIFE Marke. 

 

16. September 2023

Neu: Motorisierte HOLGA für den Kleinbildfilm

Heute beim rumgoogeln gefunden: die HOLGA 135 AC. Ein weiterer Kleinbildepigone der Rollfilm-HOLGA ausgestattet mit automatischem Filmtransport. Anscheinend basierend auf dem derzeit von zahlreichen Anbietern verwendeten „Reusable Camera“ Modell. Ich habe ein Exemplar bestellt und werde demnächst ein paar Zeilen dazu schreiben.

Randnotiz: Die von mir als Tura easyCam vorgestellte und im Netz häufig als namenlose Variante im Unterwassergehäuse zu findende Kamera gibt es mittlerweile ebenfalls unter dem HOLGA Etikett (135S).


8. September 2023

Topico Minitop 2 Way Camera

Die Topico Minitop 2 Way Camera ist eine weitere der vielen Pseudo-Panorama oder „Pseudorama“ Kameras, die uns in den 90er-Jahre in unzähligen Ausführungen beschert wurden. Eine Handvoll habe ich hier bereits vorgestellt, u. a. die 2wayvista oder die großartige Topico Panorama PR-936.

Der Panoramaeindruck wird bekanntlich durch einen simplen Formatbeschnitt vorgetäuscht, indem das übliche Aufnahmeformat von 24 x 36 mm durch eine Maske auf 13 x 36 mm verkleinert wird. Diese Maske wird über einen kleinen Schalter auf der Kameraunterseite zwischen der Linse und dem Film geschoben. So und nicht anders funktionierte das übrigens auch bei den Kameras des 1996 eingeführten Advanced Photo System (APS).

Üblicherweise wird das Panoramaformat bei den meisten Pseudorama-Kameras auch im Sucher dargestellt; das ebenfalls durch eine entsprechende Maske, die gleichzeitig zugeschaltet wird (Ausnahmen sind hier natürlich solche mit fest eingebauter Panoramamaske und entsprechendem Sucher). Bei der Topico Mintop ist das jedoch nicht der Fall. Dort ragen links und rechts lediglich kleine Stifte in den Sucher, die einem beim Knipsen grob das Format andeuten sollen. Im holprig übersetzen deutschsprachigen Abschnitt der Bedienungsanleitung werden diese mit dem recht sperrigen Wort „Panoramaausschnittsmarkierung“ beschrieben. Vielleicht wählten die Konstrukteure einst diese billige Umsetzung zu Gunsten eines sehr kompakten Gehäuses, denn das misst in der Tiefe nur schmale 35 Millimeter.

Leider ist bei meinem Exemplar das Zählwerk defekt, womit ich aber gut leben kann - man merkt ja wann der Film voll ist. Ansonsten ist die kleine Kamera grundsolide und funktionierte im Test einwandfrei. Nur die Filmrückspulkurbel machte auf mich einen eher fragilen Eindruck. Abgebrochen ist sie zum Glück nicht. Auch die 28 mm Linse erzeugt eine recht anständige Bildqualität, ohne nennenswerte Bildstörungen.  

Wie üblich, existieren von der Topico Minitop 2 Way Camera auch diverse Farb- und Namensvarianten, z. B. Delta 88, allerdings scheinen diese hier zu Lande recht selten zu sein. Bisher am häufigsten ist mir der Fotoapparat als langweiliges No-Name-Produkt in schwarzer Farbe untergekommen. Anzumerken sei noch, dass der Namenszusatz Minitop nur der Schachtel zu entnehmen ist.

26. August 2023

Oppex 7090

Die Oppex 7090 sieht richtig gut aus, mehr aber leider nicht. Wegen der Beschriftung „New Color Optical Lens“ offensichtlich aus dem Canomatic-Œuvre stammend, ist sie ebenfalls von durchwachsener Qualität. Obligatorisch für (fast) alle Plastikkreationen aus diesem Hause ist das auffällig hohe Gewicht, was auf ein Stück Metall o. ä. im Inneren schließen lässt und natürlich nicht auf eine robuste Bauweise, die man einst damit vorzugaukeln versuchte. Die Aufnahmen sind kurioserweise nur am linken Bildrand halbwegs scharf, darüber hinaus nicht. Auch ist hier die Blende völlig nutzlos und hat keine Auswirkung auf die Tiefenschärfe. Abgesehen von einer viel zu eng bemessenen Filmkammer und einem Sucher, den man eher als kleines Loch zum Durchgucken bezeichnen kann, funktionierte der Rest im Test immerhin reibungslos. Erfahrungsgemäß gibt es diese Kamera auch unter unzähligen anderen Bezeichnungen, so zum Beispiel Itochi, Mircoson, Maxim 888 oder Carena 135. Ob letztgenannte tatsächlich von der Firma Photo Porst in Auftrag gegeben wurde, oder ob man deren Handelsmarke höflich ausgedrückt „ausgeliehen“ hatte, ist mir nicht bekannt.