28. Oktober 2020

Letron

Häufig ist sie auf einer uns allen sehr bekannten Verkaufs-Plattform zu finden, die Letron. An der Letron ist eigentlich nichts auszusetzen, höchstens, dass sie ein wenig langweilig daherkommt. Die blau-transparente Clear Snap wirkt dagegen schon deutlich attraktiver.
Ansonsten hat die Kamera beim Test anstandslos funktioniert. Die 35 mm Linse erzeugt eine sanfte unschärfe, die für mich noch ganz akzeptabel ist. Da bin ich von anderen Kameras schlimmeres gewohnt. Für den Test kam ein Kodak Ultramax 400 zur Verwendung, der noch gelegtlich als 24er Patrone erhältlich ist. Das ist für einen schnellen Test manchmal sehr angenehm.



Als Besonderheit besitzt die Kamera links neben dem Sucher ein rotes Lämpchen zur „Red-Eye Reduction“, die bei leichten Druck auf den Auslöser leuchtet. Ob das wirklich funktioniert, habe ich nicht ausprobiert, da ich das eingebaute Blitzlicht nicht benutzt habe und zudem nur sehr selten Personen ablichte. Daher wollen wir mal diese Funktion höflich ignorieren. Die Clear Snap hat sie erst gar nicht, vielleicht aus gutem Grund...

Sucht man im Internet nach der Marke Letron, stößt man schnell auf diverse Keyboards, die das gleiche Logo wie auf dem hier vorgestellten Plastikfotoapparat tragen. Es scheinen Instrumente aus den Achtziger-Jahren zu sein. Unsere Letron, so vermute ich, stammt aus den 90er- oder frühen 2000er-Jahren.

18. Oktober 2020

Mango Camera

Die Mango Camera gab es mal als Werbegeschenk beim bekannten schwedischen Möbelhaus, wie man rechts unten auf der Kamera unschwer erkennen kann. Auf der Verpackung steht noch der Hinweis „Grattis på födelsedagen“, was Glückwunsch zum Geburtstag bedeutet. Da kann man jetzt spekulieren und vermuten, dass die Mango Camera an Family-Mitglieder zum Geburtstag überreicht wurde. Das soll uns hier aber nicht weiter interessieren, denn auf die Kamera kommt es an. 

Schaut man auf die Linse, kann man die uns bekannten Bezeichnungen „New Color Optical Lens“ und „Auto Fix Focus“ lesen, ein klarer Hinweis auf die Canomatic-Kameras, die durch ihre absolut unterirdische Qualität bekannt sind. Das trifft zum Glück nicht immer zu, so wie bei dieser Kamera. Getestet hatte ich sie mit dem überall erhältlichen Kodak Gold 200.

Wie man sehen kann, sind die Aufnahmen sehr anständig geworden. Die Kamera hatte wider Erwarten funktioniert, sogar einwandfrei. Die Brennweite der Linse beträgt auch bei der Mango Camera nicht 50 sondern 38 mm, aber das kennen wir ja schon von der Nippon K-147. Die Linse selbst ist erstaunlich gut. Sie erzeugt eine sehr sanfte Bildanmutung, ohne die sonst für Canomatic typischen Bildstörungen. Überzeugen konnte mich auch ihre besondere Form, durch die sie sich von den üblichen Canomatic-Knipsen unterscheidet. 

Erstanden hatte ich sie bei eBay für einen Euro plus Versandkosten. Natürlich gibt es die Kamera auch in anderen Farben (z. B. hellblau und gold) und unter anderen Namen (z. B. Meikei), ganz selten sogar als Version für den 110er Pocketfilm (liegt mir nicht mehr vor), die allerdings extrem unscharfe Bilder macht, unschärfer als eine Lochkamera. Vermutlich beruht das auf einem nicht korrekten Abstand zwischen Film und Linse, denn die Pocket Mango ist identisch zur Kleinbildversion, nur Filmkammer und Filmtransport wurden für das andere Filmformat angepasst. 

Es existieren unzählige sogenannte Canomatic-Kameras, von denen genauso viele ziemlicher Mist sind. Hier im Blog werde ich nur über die „guten“ Exemplare schreiben. Meine bisherigen Einträge zu dieser Kamera-Familie sind unter diesem Link zu finden.

 

11. Oktober 2020

Freizeitpark

Funshooter und Critter Camera
Kodak Portra 160

 





 

Funshooter Critter Camera


Die Funshooter Critter Cameras sind ganz offensichtlich für Kinder gemacht. Entgegen vieler anderer Kinderkameras (z. B. Fisher Price oder Lexibook), die an den Bedürfnisse der Kinder angepasst sind, also simpel und sehr robust sind, handelt es sich bei den Funshooter um ganz normale 35 mm Focus Free Knipsen, denen man lediglich ein lustiges Tierbild auf das Gesicht geklebt hat.

Das Wort „critter“ evoziert jetzt bestimmt bei einigen Lesern Erinnerungen an die bekannten Sci-Fi Streifen aus den Achtzigern, in denen kleine, fiese Monster hilflose Menschen auffressen. Ein Blick ins Wörterbuch ergibt, dass critter im amerikanischen u. a. „Viech“ bedeutet. Die Viecher auf unseren Funshooter Kameras sind allerdings, wie man sehen kann, deutlich freundlicher.

Von den Funshooter Critter Cameras gibt es vier unterschiedliche Tiermotive, Pandabär, Katze mit Maus, Biene und Hund. Sie alle wurden Ende der 90er-Jahre von der Concord Camera Corp., die sogar in Deutschland vertreten war, vertrieben. In der Verpackung befand sich neben dem Kodak Gold 400 Film noch eine blaue Bauchtasche für die Kamera. Schaut man genauer hin, merkt man sofort, dass die Kamera keine unbekannte ist. Ohne das Tiermotiv auf der Vorderseite ist sie vor allem in Amerika unter dem Namen Vivitar IC 111 sehr bekannt. Ich hatte sie hier im Blog bereits als Exacta 135 Camera und als Vivitar IC 101 Panorama vorgestellt. Dieser Kameratyp ist mit einer 28 mm Linse ausgestattet und besitzt weder ein eingebautes Blitzlicht, noch einen Blitzanschluss.




Die Critter Camera, ohne den Zusatz Funshooter im Namen, ist eine weitere Variante, basiert jedoch auf einer völlig anderen Kamera mit Blitzlicht. Ausgeliefert wurden sie anstatt in einem Karton, in einer reinen Kunststoffverpackung mit gelber Bauchtasche. Es existieren mindestens das hier vorgestellte Krokodil Modell und eine weitere Pandabär-Version. Die Kameras besitzen ebenfalls eine 28 mm Linse, die aber im Vergleich zur oben genannten in der Bildmitte etwas schärfer zeichnet, dieser Schärfeeindruck dafür zu den Rändern stärker abnimmt. Außerdem treten gelegentlich nebelartige Bildstörungen auf.



Beide Kameras sind von mir wärmstens zu empfehlen. Allerdings wird wohl dauerhaft niemand eine Kinderkamera mit sich herumtragen wollen, daher sind sie eher eine nette Ergänzung für die Sammlung und keine Kameras für den ständigen Einsatz.


4. Oktober 2020

Tura easyCam

Heute möchte ich eine weitere plastikmäßige 35 mm Point & Shoot Kamera vorstellen, die Tura easyCam.

Die easyCam besticht mit ihrem schlichten und eleganten Design und konnte mich, auch qualtitativ, sofort überzeugen. Das sehr flache Gehäuse und die 28 mm Weitwinkellinse erinnern mich schon ein wenig an die Vivitar Ultra Wide & Slim. Man könnte sie daher auch Tura Less Wide & Slim nennen.    

Neben der perfekten Verarbeitung, bietet die easyCam zudem eine für Toycam-Verhältnisse sehr gute Bildqualität, mit einer nur leicht abnehmenden Randschärfe. Die häufig bei Kameras dieser Qualitätsklasse auftretenden technischen Mängel, bspw. schwergängiger Filmtransport oder abbrechende Rückspulkurbel, konnte ich bei diesem Fotoapparat nicht feststellen.

Angeboten wurde die easyCam wohl Anfang der 2000er Jahre, denn die Firma Tura aus Düren, eine alte deutsche Marke, gibt es so seit 2005 nicht mehr. Tura Filme und Fotopapier waren ursprünglich eigene Fabrikate, zuletzt wurde aber von AGFA zugekauft. Heute verwendet die Firma Photostar aus Bergheim den Namen. Photostar produziert Color Fotopapier und bietet weitere Dienstleistungen im Fotobereich an.




Die Bilder sind vor 11 Jahren auf AGFA Vista 100 entstanden. Mit dem großartigen Vista (und anderen Filmen aus Leverkusen) hatte ich mich nach der AGFA Insolvenz noch in großen Mengen bevorraten können.

Ich kann die Tura easyCam nur voll und ganz empfehlen. Allerdings habe ich sie bei eBay nach meinem Kauf nie wieder zu Gesicht bekommen. Eine identische Kamera, jedoch mit Unterwassergehäuse, kann man dagegen noch heute häufig in der „Bucht“ ergattern. Ich besitze ebenfalls so eine Unterwasserversion, diese mit Volksbanklogo, die ich als absolute Landratte wohl nie ausprobieren werde.