29. November 2020

Sportler Kamera

Alles andere als sportlich, eher klobig und unförmig, wirkt die von mir selbst betitelte Sportler Kamera auf mich, die wohl einst von einem Innsbrucker Sportfachgeschäft als Werbegeschenk an Kunden übergeben wurde.
Ziemlich verdächtig ist die Angabe „Auto Fix Focus“ auf der Schachtel, weist das doch auf einen sogenannten Canomatic-Fotoapparat hin. Dafür spricht die schlechtere Gesamtqualität der Kamera, vor allem der Filmtransport funktionierte nicht einwandfrei und erzeugte Bildüberlappungen, dagegen jedoch die relativ gute Linse, die laut Anleitung eine 50 mm Brennweite haben soll, aber eher 35 mm beträgt. Die auf Kodak Gold 200 belichteten Testaufnahmen sind allesamt gut geworden (bis auf die eben erwähnten Überlappungen), ohne nebelartigen Bildstörungen oder Lichtlecks. Der Sucher deckt sich natürlich mit den angegebenen 50 mm, ist also nur bedingt brauchbar, aber das kennen wir ja schon von vielen anderen Toycameras.



Empfehlenswert ist diese Kamera nicht, lediglich eine Ergänzung für die Sammlung. Allerdings ist sie nicht so leicht zu finden, und wird auch auf eBay nur sehr selten angeboten (das sagt einer, der sehr oft die Angebote in der Bucht durchsucht!). Ich hatte die Sportler Kamera 2015 zusammen mit vielen anderen Kameras in einem Konvolut erworben und anschließend nur noch ein einziges mal ein rotes Modell unter dem Namen „Wizen“ bei eBay entdecken können.

Vielleicht täusche ich mich, aber es bestehen m. E. leichte Ähnlichkeiten (v. a. Rückseite und Linse) zur Carena Lucky und My First Focus, zwei Knipsen, über die ich allerdings erst in naher Zukunft berichten werde (da ich sie noch nicht ausprobiert habe). 


15. November 2020

Nippon Premium

Die Nippon Premium stellt für mich ein kleines Kuriosum dar. Die Gestaltung der Schachtel kennen wir von der Nippon K-147, ein typischer Knipsapparat der meist schlecht produzierten Canomatic Kameras. Diese Nippon jedoch, überzeugt durch Qualität und elegantes Design. Daher hat sie von mir den Zusatz „Premium“ im Namen erhalten, um sie von den anderen Nippons abzugrenzen. Auf der Kamera selbst steht kein einziger Buchstabe, nicht einmal das obligatorische „Focus Free“, was mir weniger gut gefällt.

Trotzdem hatte ich die Nippon Premium ausprobiert, denn sie kam mir irgendwie bekannt vor. Nach kurzer Recherche war klar, dass eine deutliche Ähnlichkeit zur Vivitar IC 400 besteht. Nun stellen sich mir die folgenden zwei Fragen: steckt Ouyama, der Canomatic-Fabrikant, ebenso hinter den meist so schicken Vivitar Kameras? Oder ist die Nippon Premium in Wirklichkeit gar keine Canomatic? Fragen, die mir wohl nie einer beantworten wird.

Unsere Nippon Premium ist mit der gleichen 28 mm Linse ausgestattet, die wir schon von einigen Vivitars der IC-Serie (IC 100, 101, 111) kennen und die deswegen ohne weiteres als sehr gut eingestuft werden kann. Wie fast immer, deckt sich auch bei dieser Kamera der Sucher nicht annähernd mit der Brennweite, also immer zwei bis drei Schritte näher ran ans Motiv! Eine kleine Besonderheit ist der Linsenschutz, der durch den Auslöser nur für den Moment der Belichtung geöffnet wird. Diese Funktion kennen wir bereits von der Vivitar IC 100.





Leider wirkt die Nippon Premium in der schwarzen Farbe und ohne jegliche Beschriftung eher schmucklos und öde. Da hätte ich doch gerne eine Lipton Ice Tea Kamera, Victorias Secret Kamera oder eben die besagte sehr ähnliche IC 400 von Vivitar. Die aber, lässt sich hier bei uns nicht auftreiben. Abhilfe würde ein Griff in die USA bringen, aber die Versandkosten stehen eigentlich nicht im Verhältnis zum Preis der Kamera.

Nachtrag August 2022: Nun liegt mir endlich ein Exemplar mit Namen vor: Mister Choc 35 mm Focus Free.


7. November 2020

Käpt'n Blaubär Kamera

Zur bekannten Kinderfernsehserie gab es auch mal einen entsprechenden Fotoapparat. Die Original Käpt'n Blaubär 35 mm Fixfokus Kamera wurde mit zwei unterschiedlichen Motiven angeboten, Käpt'n Blaubär und Hein Blöd. Diese beiden Kameras waren Bestandteil der Foto-Ahoi Collection, zu der außerdem Fotoalben und Bilderrahmen gehörten.

Die Käpt'n Blaubär Kamera ist ziemlich robust gemacht und wirkt nicht so plastikmäßig wie manch andere Billigknipse. Auch die recht scharfe 28 mm Linse gehört qualitativ zur Oberklasse (im Sinne einer Toycamera), wie auf den Beispielbildern weiter unten gut zu erkennen ist.

Wer nicht so gerne mit einer Kinderkamera herumlaufen möchte, kann zur baugleichen Ultra Compact 35 mm Camera greifen. Sie hat ein transparentes Gehäuse und war für ein Euro bei eBay zu bekommen (für die Blaubär Kamera in Original-Verpackung musste ich deutlich mehr bieten!). Auf der Kamera selbst steht der Name zwar nicht, was ich nicht so gerne mag, aber auf der Verpackung. Diese Kamera existiert übrigens auch mit dem bekannten Vivitar-Brand (Modell T-101) und auch in anderen, nicht-transparenten Versionen, z. B. als Australian, oder als langweilig ausschauende No Name Knipse, über die ich selbst bereits im März geschrieben hatte.

Abschließend einige Fotos, die ich 2014 mit der Blaubär Kamera auf der Insel Spiekeroog aufgenommen hatte. Das Wetter war sehr (Licht-)unbeständig, sodass ich vorsichtshalber einen Kodak Ultramax 800 einlegte, den ich aus einer Funsaver Einwegkamera ausgebaut hatte. Einzeln war dieser hochempfindliche Farbnegativfilm in Deutschland leider nicht erhältlich.