14. Juni 2020

Das Abenteuer-Set


Bei eBay hatte ich dieses, für Kinder gedachte, original verpackte Abenteuer-Set für 7,40 Euro erstanden. Darin enthalten ist eine Kamera, ein Fernglas, ein Mini-Radio mit Ohrstöpseln und passende Batterien. Was daran abenteuerlich sein soll, kann ich so nicht erkennen (denn zu Abenteuer gehört für mich mindestens noch ein Kompass und ein Taschenmesser!), ist aber auch egal, denn die Kamera ist hier das Interessante.

Die Kamera ist natürlich eine Altbekannte, im Netz häufig als Vivitar IC 111 zu sehen und hier im Blog schon als Pseudorama-Version Vivitar IC 101 Panorama vorgestellt. Sie wurde sogar mal als Selbstbau-Version angeboten, jedoch ohne jegliche Bezeichnung auf dem Gehäuse. Im Abenteuer-Set hat sie den wohlklingenden Namen Exacta 135 Camera.


Die 28 mm Linse lässt meist vertikale, aber auch horizontale Linien zu den Bildrändern ordentlich durchbiegen. Dieser Efekt tritt allerdings unterschiedlich stark auf. Die Sunny Fruit Juice Drink Camera, unter ihrer Hülle dieselbe Kamera, erzeugt ihn ebenfalls. Der erste Testfilm, ein „paradiesischer“ Fuji C200, war erwartungsgemäß gut, nachfolgend einige Aufnahmen davon.


Der Name Exacta stammt von der Firma Ihagee (gegr. 1912) aus Dresden. Mit der Kine Exacta brachte Ihagee 1936 die weltweit erste Kleinbild-Spiegelreflexkamera auf den Markt. Heute wird der Markenname Exacta leider für allerlei Ramsch verwurstet, z. B. für diesen billigen Plastikfotoapparat aus China.

Leider lassen sich bescheuerte Verpackungen, wie die des Abenteuer-Sets, nicht zerstörungsfrei öffnen, um an deren Inhalt zu gelangen. Die Kamera habe ich behalten, der Rest ist in die Tonne gewandert. Ergänzend möchte ich noch erwähnen, dass es unter der Vivitar-Marke die Modelle IC 100 und IC 400 gibt, die der IC 101/111 bzw. Exacta sehr ähnlich sehen.