30. Oktober 2021

Fujica MA-1

Als Nachfolgerin der M-1 wurde die in Indonesien hergestellte Fujica MA-1 1982 auf den Markt gebracht. Die MA-1 ist hier bei uns anscheinend relativ unbekannt, denn bei eBay bin ich bis jetzt nur ein einziges Mal auf sie gestoßen. Ein Grund dafür mag auch sein, dass die Verkäufer dort Kameras oft recht lustlos beschreiben und noch nicht einmal die korrekte Bezeichnung angeben, sondern nur „alter Fotoapparat“ o. ä.

Von der MA-1 existieren mindestens noch die Farbvarianten rot und blau und das recht ähnliche Modell Fujica MF mit Blitzlicht. Über die allerdings ein anderes Mal mehr. Das Design der Kamera ist, wie ich finde, sehr ansprechend gemacht, vor allem der rechteckige grüne Auslöser sticht sofort ins Auge (siehe nächstes Bild).

Das 42 mm Fujinon-Objektiv der MA-1 ist mit den Blenden 8 (Sonne) und 11 (Wolke) ausgestattet (andere Quellen geben 40 mm als Brennweite an), die Verschlusszeit beträgt eine 100stel Sekunde. Ein Hot Shoe für Blitzgeräte ist ebenso vorhanden, der bei meinem Exemplar aber irgendwie nicht funktioniert. Im Zusammenhang mit dem Blitz ist noch eine weitere dritte Blendeneinstellung erwähnenswert, nämlich die für Blitzlichtaufnahmen. Diese verändert nicht die Blendenöffnung, sondern ganz deutlich die Entfernungseinstellung, welche dann bei zwei Meter liegt, der Reichweite eines Blitzgerätes.

Mit dieser kürzeren Entfernungseinstellung gelingen Aufnahmen im Nahbereich eindeutig schärfer; die Verwendung eines Blitzlichtes ist dafür nicht erforderlich. Wobei die meisten Focus Free Cameras im Nahbereich schärfer abbilden, auch ohne eine entsprechende Einstellmöglichkeit am Objektiv. Jedoch können manchmal einige Bilder auch bei Blende 8 oder 11 scharf sein; das unterstreicht wiederum den Plastikstatus der Kamera vollkommen. Eine echte Toy Camera eben. Folgende Bilder zeigen diese Eigenheit (Bitte Bilder anklicken).

f=11, weniger scharf

 f=11, deutlich schärfer

Eine kleine Schwachstelle ist die Rückklappe der Kamera. Der kleine Plastikhaken, der für die Verriegelung zuständig ist, brach mir schon nach dem ersten Gebrauch ab. Kein Problem: Tape drauf und gut is‘. Außerdem macht die Rückklappe plastikmäßige Knackgeräusche wenn man draufdrückt. Lichtlecks hatte ich allerdings bisher noch keine.

Ich konnte die schöne Fujica MA-1 zusammen mit dem passenden Etui für schlappe zehn Euro erstehen und kann nur jedem empfehlen sofort zuzugreifen, wenn diese Kamera irgendwo zum Angebot kommt.



24. Oktober 2021

Fotokamera und Fernglas-Set


Kurz und knapp:

  • 135 Camera im Set mit sehr kleinem Fernglas, wohl für Kinder gedacht
  • sehr schlichte weiße Verpackung
  • baugleich mit der Exacta 135 Camera oder der Vivitar IC 111
  • fast baugleich mit der Vivitar IC 101 Panorama


15. Oktober 2021

National Geographic Binocular Cam

Toy Cameras mit Tele- oder Zoomobjektive sind so gut wie nicht zu finden, sieht man mal von einigen schon lange nicht mehr erhältlichen Tele-Einwegkameras oder Modellen wie der Tele Shot Zoom ab, die nur einen sehr geringen Zoombereich von 30-55 mm aufweisen können. Brennweiten zwischen 28 und 35 mm sind im Bereich der billigen Plastikknipsen der Standard. Eine große Ausnahme ist hier die National Geographic Binocular Cam.


Die Binocular Cam vom National Geographic Magazine ist ein Kinderfernglas mit integrierter Halbformatkamera komplett aus Plastik und wurde 2002 auf den Markt gebracht. Das Halbformat ermöglicht die doppelte Anzahl an Aufnahmen pro Kleinbildfilm und eine kompaktere Bauweise. Die Kamera sitzt samt Aufnahmeobjektiv mittig zwischen den beiden Ferngläsern. Bedingt durch die Bauart der Kamera erhält man Bilder im Querformat anstatt der bei den meisten Halbformatkameras üblichen hochformatigen Aufnahme. Auch der besonderen Konstruktion geschuldet ist das Rückspulrad, das anstelle einer Kurbel verbaut wurde.

Die Kamera hat neben ihrem äußerst ansprechenden Design ein sehr solide gefertigtes Gehäuse und lässt sich trotz der Tatsache, dass sie für Kinder gedacht ist, mit erwachsenen Händen einfach bedienen. Die Fernglassucher sind für „Große“ selbstredend zu klein; ich als Brillenträger kann allerdings nirgendwo richtig durchgucken und erfahrungsgemäß entsprechen die Sucher der allermeisten Billigkameras sowieso nur 75% der Brennweite.

Ich hatte die Fernglaskamera natürlich in einem Zoo ausprobiert, mit den damals für unglaubliche 90 Cent verschleuderten Rossmann HR 200 Filmen (=Fuji). Interessant sind die Abdunkelungen an den linken und rechten Bildrändern, die irgendwie unecht aussehen. Das Fotolabor belichtete wie üblich immer zwei Aufnahmen auf einen 10x15 Abzug.



Der Strauß war dann doch zu nah dran, er musste für mich erst den Kopf senken, damit er auf das Foto passt.


Informationen über die Kamera im Internet sind dünn gesät, vor allem zur Brennweite lassen sich keine genauen Angaben finden. Kamera und Verpackung geben hierzu keine Auskunft und eine Bedienungsanleitung war im Karton leider nicht (mehr) vorhanden. Ich schätze die Brennweite auf ca. 80 mm, bezogen auf das volle Kleinbildformat 24 x 36 mm; ist damit also auch nur ein leichtes Tele, aber im Toy Camera Bereich gibt es wie Eingangs bereits bemerkt ohnehin kaum Alternativen.

Problematisch ist nur der Bezug. Vermutlich war die Kamera in Deutschland nie erhältlich, obwohl es eine deutschsprachige Ausgabe der Zeitschrift gibt. Anders sah es auf der amerikanischen eBay-Plattform aus, dort konnte ich 2014 ein Exemplar mit Original Verpackung für umgerechnet 21,83 Euro ergattern - ein wahres Schnäppchen!

Ich kann die National Geographic Binocular Cam nur wärmstens empfehlen. Die „Bino Cam“ ist ein Plastikspekuliereisen vom Feinsten! Mit ihrer langen Telelinse wird sie zum fehlenden Teil im Puzzle und ergänzt die Toy Camera Ausrüstung bestens. Also, Daumen hoch für diese Kamera!



8. Oktober 2021

PN 919 und 929


Die PN 919 und 929 sind sehr robuste, einfache 35 mm Point & Shoot Fixfocus Kameras. Das Modell 919 in den Farben Silber und Gold und die sehr ähnliche 929 (s. unten) werden sehr häufig für wenige Euros bei eBay gelistet. Das „PN“ bezeichnet schon das Hauptcharakteristikum dieser Knipsapparate: Panorama-Normal Funktion! Ganz genau, diese Panoramen, die ich so gerne mag, die aber in Wirklichkeit gar keine sind. Tatsächlich wird das Bild mit einer Maske oben und unten beschnitten, sodass es wie ein Panorama aussieht. Der Schalter für diese Maske befindet sich auf der Rückseite der Kamera. Der Sucher berücksichtigt das Panorama-Format ebenfalls durch eine Maske, die gleichzeitig eingeschwenkt wird.

Die 28 mm Linse der PN 919 und 929 ist von sehr guter Qualität und erzeugt für eine billige Plastikkamera recht scharfe Aufnahmen. Wozu das 1/4 Zoll Stativgewinde auf der Unterseite gut sein soll, ist gleichwohl fragwürdig. Langzeitbelichtungen sind nicht möglich und ein Selbstauslöser ist ebenfalls nicht vorhanden. Vielleicht um eine Unschärfe bei zittriger Hand vorzubeugen...?



Man kann die PN 919/929 relativ leicht auseinandernehmen und die Linse für Fisheye-ähnliche Bilder falsch herum einsetzen. Weitere Modifikationen sind möglich, wenn auch schwieriger. Als PN 2011 wurde die PN 919 einstmals auch von Vivitar vertrieben, von der PN 929 allerdings, sind mir bisher noch keine Farbvarianten oder welche unter anderen Namen untergekommen. Das bedeutet jedoch lediglich, dass sie hier zu Lande nicht existieren, im Ausland wohlmöglich schon.

Ich kann die PN Kameras, gerade für Einsteiger, nur wärmstens empfehlen! Sie sind sehr langlebig, wie bereits erwähnt günstig und leicht zu beschaffen und haben ein ansprechendes Design. Also rundum tolle Kameras!


Weitere „Pseudorama-Knipsen“:
Vivitar IC101 Panorama | 2wayvista  | Fotoquelle Panorama | Topico Panorama PR-936