Als Nachfolgerin der M-1 wurde die in Indonesien hergestellte Fujica MA-1 1982 auf den Markt gebracht. Die MA-1 ist hier bei uns anscheinend relativ unbekannt, denn bei eBay bin ich bis jetzt nur ein einziges Mal auf sie gestoßen. Ein Grund dafür mag auch sein, dass die Verkäufer dort Kameras oft recht lustlos beschreiben und noch nicht einmal die korrekte Bezeichnung angeben, sondern nur „alter Fotoapparat“ o. ä.
Von der MA-1 existieren mindestens noch die Farbvarianten rot und blau und das recht ähnliche Modell Fujica MF mit Blitzlicht. Über die allerdings ein anderes Mal mehr. Das Design der Kamera ist, wie ich finde, sehr ansprechend gemacht, vor allem der rechteckige grüne Auslöser sticht sofort ins Auge (siehe nächstes Bild).
Das 42 mm Fujinon-Objektiv der MA-1 ist mit den Blenden 8 (Sonne) und 11 (Wolke) ausgestattet (andere Quellen geben 40 mm als Brennweite an), die Verschlusszeit beträgt eine 100stel Sekunde. Ein Hot Shoe für Blitzgeräte ist ebenso vorhanden, der bei meinem Exemplar aber irgendwie nicht funktioniert. Im Zusammenhang mit dem Blitz ist noch eine weitere dritte Blendeneinstellung erwähnenswert, nämlich die für Blitzlichtaufnahmen. Diese verändert nicht die Blendenöffnung, sondern ganz deutlich die Entfernungseinstellung, welche dann bei zwei Meter liegt, der Reichweite eines Blitzgerätes.
Mit dieser kürzeren Entfernungseinstellung gelingen Aufnahmen im Nahbereich eindeutig schärfer; die Verwendung eines Blitzlichtes ist dafür nicht erforderlich. Wobei die meisten Focus Free Cameras im Nahbereich schärfer abbilden, auch ohne eine entsprechende Einstellmöglichkeit am Objektiv. Jedoch können manchmal einige Bilder auch bei Blende 8 oder 11 scharf sein; das unterstreicht wiederum den Plastikstatus der Kamera vollkommen. Eine echte Toy Camera eben. Folgende Bilder zeigen diese Eigenheit (Bitte Bilder anklicken).
f=11, weniger scharf |
f=11, deutlich schärfer |
Eine kleine Schwachstelle ist die Rückklappe der Kamera. Der kleine Plastikhaken, der für die Verriegelung zuständig ist, brach mir schon nach dem ersten Gebrauch ab. Kein Problem: Tape drauf und gut is‘. Außerdem macht die Rückklappe plastikmäßige Knackgeräusche wenn man draufdrückt. Lichtlecks hatte ich allerdings bisher noch keine.
Ich konnte die schöne Fujica MA-1 zusammen mit dem passenden Etui für schlappe zehn Euro erstehen und kann nur jedem empfehlen sofort zuzugreifen, wenn diese Kamera irgendwo zum Angebot kommt.